Urban Gardening
Willkommen beim Urban Gardening!
Den Kräutergarten auf der Fensterbank, einen Tomatenstrauch auf dem Balkon - Bewohner einer Großstadt wissen sich stets zu helfen, wenn es darum geht, sich das Leben ein wenig grüner zu gestalten. Einen anderen Weg geht man in der Metropole Berlins mit sogenannten Bürger- oder Nachbarschaftsgärten. Unter Urban Gardening versteht man verschiedene Projekte in der gesamten Stadt, die nicht nur besonders dekorativ sind, sondern laden zudem dazu ein, sich selbst an der Saat und Aufzucht diverser Nutz- und Zierpflanzen zu beteiligen, wenn man beispielsweise nicht die Möglichkeiten hat, einen eigenen Garten zu bepflanzen. Erwachsene können ihren grünen Daumen testen und auch Kinder sind willkommen, so einiges über Pflanzen zu lernen. Doch am wichtigsten sind die sozialen Beziehungen, die sich während des Gärtnerns entwickeln. Man lernt neue Leute kennen, arbeitet zusammen und findet vielleicht sogar neue Freunde fürs Leben. Eine super Sache also in jeder Hinsicht!
Urban Gardening in Berlin-Kreuzberg
Eine Großstadt wie Berlin ist voll von Gartenprojekten, die allesamt sehr unterschiedlich sind. Am Moritzplatz befindet sich beispielsweise der Prinzessinnengarten. Hier kann man nicht nur im Biergarten sitzen, einen Wein trinken und kulinarische Köstlichkeiten probieren, sondern zwischen den Kräutergärten spazieren und selbst Hand anlegen werden. Jahrzehntelang lag die Fläche brach und verwahrloste Zusehens, bis 2009 Freiwillige die Fläche vom Müll befreit und quasi den Spatenstich für heute über 500 verschiedene Gemüse- und Kräutersorten gelegt haben, die dort auf knapp 6000 Quadratmetern wachsen.
Weitere Informationen gibt es unter prinzessinnengarten.net
Urban Gardening in Berlin-Neukölln
Für interkulturellen Austausch sorgen die BIO-Gärten in Kreuzberg und Neukölln, die vom türkisch-deutschen Umweltzentrum Berlins unterstützt werden. In Kooperation mit dem "Kinderbauernhof im Görlitzer Park e.V." entstand 2008 der erste Garten zur Integration von Migrant:innen an der Wiener Straße an der U-Bahn-Station Görlitzer Bahnhof. Ein knappes Jahr später wurde auf dem Boden der ehemaligen Kindl-Brauerei in der Werbellinstraße im Norden Neuköllns der zweite Garten erschlossen, der sich über zirka 700 Quadratmeter erstreckt. Neben der Integration stehen die Gemeinschaft und die Verantwortung im Vordergrund, verschiedene Kulturen tauschen nicht nur unterschiedliche gärtnerische Erfahrungen aus, sondern auch Kontakte, Sprachen und Kulturen.
Weitere Informationen gibt es unter umweltzentrum.tdz-berlin.de/index.php
Urban Gardening in Berlin-Prenzlauer Berg
Am sehr beliebten Mauerpark im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg befindet sich der clever benannte Mauergarten, in welchem nicht nur fleißig gepflanzt, sondern auch dem bedrohlichen Bienensterben dank solidarischer Imker und Imkerinnen entgegengewirkt wird. Der Mauergarten wurde ab Oktober 2016 drei Jahre nach dem Start komplett umgestaltet und im Frühjahr 2017 neu eröffnet. Hier bietet es sich also an, bei einem vergleichsweisen noch recht jungen Projekt mit anzupacken und dieses mitzugestalten.
Weitere Informationen gibt es unter www.mauergarten.net
Urban Gardening in Berlin-Wedding
Einen Gemeinschaftsgarten ebenfalls mit interkulturellem Hintergrund gibt es im ehemalig als Arbeiterviertel bezeichneten Wedding, der sich zunehmend immer größerer Beliebtheit erfreut und wo Menschen aus aller Welt zusammenleben. Das Himmelbeet hat von April bis Oktober geöffnet und befindet sich nicht unweit vom U-Bahnhof Leopoldplatz an der Ruheplatzstraße und lädt zum Mitgärtnern und Selberernten ein. Seit 2013 wird die ehemalige Brachfläche im Wedding beackert und trägt damit deutlich zum besseren Sozialklima im Viertel bei.
Man merkt also, Großstadt bedeutet nicht, dass hier niemand was vom Gärtnern versteht. Ob für groß oder klein, die vielen verschiedenen Gartenprojekte Berlins können nicht nur das eigene Gewürzregal bereichern, besonders Kinder lernen hier viel und auch Erwachsene können ihren grünen Daumen fördern. Der zusätzliche Austausch mit den unterschiedlichsten Menschen der Stadt, vom Berliner Original bis zu zugezogenen Studierenden, lässt einen diverse Gemeinschaften kennenlernen und Kontakte knüpfen. Schon der indische Philosoph und Dichter Tagore hat gesagt: Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.